1206
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Erste Erwähnung des Ortes in einer Urkunde Andreas II,der das Quellgebiet des Kosdbaches (Cwezfey) in Siebenbürgen Johann Latinus,der in Rieutel bei Heltau unter den "Siebenbürgischen Teutonen" lebte,schenkte.
(Quellen zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen I)
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1289
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Urkunde des Weißenburger Kapitels betreffend den Verkauf der Besitzungen Muckendorf (Grinari) und Sarustelek (Scharosch). Hier wird im Süden des verkauften Gebietes die Ortschaft "Leubaigteluky" bzw "Leubrugteluky" genannt,worunter Leblang verstanden werden muß.
(Gernot Nußbächer)
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1374
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Urkunde der "Sieben Stühle". Neben dem Comes Nikolaus von Reps (Rubkas) wird auch Anthonius Hak de Lobendyk genannt. Beide waren Mitglieder einer von den "Sieben Stühlen" entsandten Kommission,um einen Hatterstreit zwischen Leschkirch und Marpod zu untersuchen. Die Urkunde der "Sieben Stühle" aus dem Jahre 1374 ist der erste Hinweis auf die verwaltungsmäßige Zugehörigkeit von Leblang zum Repser Stuhl,der zuerst 1337 erwähnt mit zwei kurzen Unterbrechungen bis zum Jahre 1876 bestanden hat.
(Gernot Nußbächer)
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1400
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Ist "Lebendek" als größere Gemeinde des Kosder Kapitels bezeugt. Sie hatte damals 4 "Zahlhäuser"- das sind Steuereinheiten - ebenso wie Katzendorf, Streitfort und Reps. Die größten Gemeinden des Kosder Kapitels waren " Lapis" (Stein) und "Syberg" (Seiburg).
(Gernot Nußbächer)
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1428
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In einer Urkunde wird erwähnt,daß auf Muckendorfer Hattert,an der Grenze gegen "Lenbnek",Fischteiche liegen,die dem Gräfen Valentinus von Denndorf gehörten.
(Gernot Nußbächer)
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1485
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Auf der Frühjahrstagung der Sieben und Zwei Stühle,von Kronstadt und Bistritz,die im April 1484 in Hermannstadt abgehalten wurde,erschienen die Hannen und mehrere Geschworene der Gemeinde Seiburg (Sybrich) und Leblang (Lewendek) aus dem Repser Stuhl und baten um Entsendung von Kommissären zur Beilegung des "seit gewisser Zeit" zwischen ihnen geführten Hattertstreites. Der Kommission gehörten an die Bürgermeister von Hermanstadt und Schäßburg,die Königsrichter von Broos und Mühlbach sowie je ein Ratsherr von Hermannstadt und Mühlbach,die am 2 Mai an Ort und Stelle erschienen. Von Leblang war der Hann Pitter Gatz mit den " Borgern" Michael Denzel und Valentin Schoffert anwesend. Die neue Hattertgrenze zwischen den beiden Nachbargemeinden wurde beginnend vom " Johannesberg "(wo die Hatterte von Muckendorf, Leblang und Seiburg zusammentrafen) in östlicher,dann südöstlicher Richtung bis zum Punkt,wo die Hatterte von Seiburg,Leblang und Kiewern aneinander grenzen,beschrieben. An Flurnamen werden genannt:" Campus Faul Born",die Bäche "Hirsch Graben","Scholgraben" und der Kosdbach,dann "Lentzelveld" und "Lendbusch". Am 15. Mai 1485 wurde den beiden Parteien über die gefällte Entscheidung eine Urkunde ausgefertigt,in der erstmals alle vier Gebietskörperschaften der Siebenbürger Sachsen ( Sieben Stühle, Zwei Stühle, Burzenland, Bistritzer Distrikt )als gemeinsamer Aussteller genannt werden. So kann also die Beilegung des Hattertstreites zwischen Seiburg und Leblang im Jahre 1485 als älteste Urkunde der " Sächsischen Nationsuniversität" angesehen werden. Die Nationsuniversität erhielt im Jahre 1486 ihre staatliche Anerkennung durch König Matthias Corvinus.
(Gernot Nußbächer)
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1486
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Die Leblanger beantragen die Festsetzung ihrer nördlichen Hattertgrenze gegen die Gemeinden Bekokten,Muckendorf,Meschendorf und Seiburg. Im Juni 1486 wurde die Grenzbegehung durch die Pronotare des Königs Matthias Corvinus und des siebenbürgischen Wojewoden Stephan Bathori durchgeführt. Die Hattertgrenze begann im Westen beim Berg " Verenfel ". An weiteren Flurnamen werden der Kosdbach,der Bach " Ponczendal " und das Feld " Ponczmezoe " angeführt.
(Gernot Nußbächer)
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1488
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Bevölkerungszählung der " Sieben Stühle " . Hier wird " Loffnicht " aus dem Repser Stuhl mit 27 Wirten ,3"wüsten" (leeren) Häusern,einen Schulmeister und 2 Hirten verzeichnet. Leblang gehörte mit dieser Einwohnerzahl zu den fünf kleinsten Gemeinden des Repser Stuhles,hatte aber doch einen Schulmeister.Dies beweist,daß es in Leblang im 15. Jahrhundert eine Schule gab.
(Gernot Nußbächer)
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1507
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Die "Sieben Stühle" bewilligen für den Bau der Kirchenburg eine Unterstützung von 6 Gulden an "Lobling".
(Gernot Nußbächer)
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1532
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Zweite bekannte Bevölkerungszählung. "Lefflynk" hatte jetzt 38 Wirte. Dieser Zuwachs ist wahrscheinlich der abgelegenen Lage des Ortes zu verdanken,der deswegen von den kriegerischen Wirren und der Pest verschont blieb.
(Gernot Nußbächer)
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1645
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Läuft ein Prozeß zwischen Seiburg und Leblang. Über den Ausgang dieses Prozesses ist uns nichts bekannt.
( H. Müller : Archiv 36, 344 )
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1676
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Die Mohaer verursachen den Leblangern großen Schaden an den Feldfrüchten.Dies führt zu Blutvergießen,wobei es Tote auf Seiten der Mohaer gab.
( Michael Wagner)
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1678
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Am 1. April müssen die Leblanger für die Jagd des Fürsten Apafi 6 seiner 206 Fänger stellen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1702
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Ist eine Leblangerin, Jonas Angerin,als Hexe hingerichtet worden.Kurz darauf wurden die Hexenprozesse verboten. Das Volk hat jedoch noch lange am Hexenglauben festgehalten.Auch heute noch sind vor allem die älteren Leblanger abergläubisch.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1718
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Wird der Pfarrer Johann Millerus,geboren in Streitfort und seit 1708 in Leblang als Pfarrer tätig, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Ursache ist mir nicht bekannt.
(Gustav Arz : Die Pfarrer der ev. Gemeinden A.B in Suebenbürgen)
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1731
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Erfahren wir offiziell,daß Leblang eine Schule hat. "In anno presenti 1731 die Vero 24. April hat Georgy Helwig die Schulstube gedinget",wahrscheinlich nur für Knaben.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1738- 1739
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Pest. Die sächsische Kolonie in Wallendorf stirbt aus. Die kleine Kirchenlade aus Kirschenholz aus dem Jahre 1684, samt dem Inhalt (ein kupferner Kelch und zwei kleine Weinkannen),wurde in die Mutterkirche nach Leblang überbracht. Die Seuche raffte auch ungefähr die Hälfte der ca.300 Leblanger hinweg. In dieser Zeit siedelten sich die ersten Rumänen und Zigeuner direkt in der Gemeinde an.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1744
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Vom 16. Oktober findet eine " Konsignation der Hauswirte " im Leblanger Archiv mit 85 Namen. Es ist ein Gemeinderegister, darin die Heertage beschrieben worden sind, unter der Hannenverwaltung Simon Hartmann, Hannes Bootsch, Lorenz sen., Lorenz Zinz. Es scheint ein Verzeichnis von geleisteten Gemeindearbeiten zu sein. Wir können daraus schließen ,daß um die Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 85 Hauswirte und ca. 30 Witwen, Waisen oder Sadler in Leblang waren.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1758
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" Gewaltsam angeworbene Husaren zünden dem Hannen das Heu an " ; es wurde von der Gemeinde ersetzt . Wer eimal bei den Soldaten eingereiht worden war,mußte so lange dienen , als es sein Gesundheitszustand zuließ. Die meisten Rekruten wurden mit Alkohol betäübt und dann nach Reps geschafft.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1763
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Urteilsverkündung nach einem Hattertprozess mit den Seiburgern. Das Dokument aus der Wiener Hofkanzelei war mit dem Siegel und der Unterschrift der Kaiserin Maria Theresia versehen. Das Siegel befand sich in einer Hohlbüchse , die an einer langen,roten Seidenschnur hing und um das Pergament , auf dem die Urteilverkündung geschrieben war, gefunden wurde. Das Dokument befand sich bis zum Jahre 1974 auf dem Pfarrhof in Seiburg.
( Lehrerin Ilse Depner )
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1764
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Treten zum ersten Mal Kirchenrechnungen auf , geführt vom Kirchenvater und getrennt von den Hannenrechnungen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1773
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Stand in der Gemeinde auch eine eigene Schenke.
( Michael Wagner )
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1774
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Ist in Leblang ein besonders starker Hagelschlag gewesen, der fast die ganze Ernte vernichtete.
( Michael Wagner )
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1781
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Am 1. März finden wir die erste gedruckte Urkunde im Leblanger Archiv , eine " Nachricht ". Sie enthält genaue Verhaltensregeln im Falle der Tollwut , auf 10 Druckseiten allgemein verständlich und systematisch aufgebaut , der damaligen Medizin - und Sicherungsmaßnahmen entsprechend. Drei Tage später kam ein zweiblättriger " Unterricht an alle Wundärzte " heraus , der Behandlung und Arzeneihinweise für den tollwütigen Tieren gebissene Menschen enthält.Gedruckt wurden die beiden Schriften beim Buchdrucker Martin Hochmeister in Hermannstadt.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1781
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Der Kaiser Joseph II . hob die Verfassung auf und ordnete das Gebiet der Sachsen in die Adelskomitate ein. Leblang wurde somit dem Fogarascher Distrikt angegliedert.
( Pfarrer Johannes Herrmann )
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1789
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Am 7. Oktober wurde ein Prachtvertrag von der Mühle abgeschlossen , unterschrieben vom Gespann , von den Geschworenen des Dorfes und dem " Aktuar Balthes" . Der Pachtvertrag lautet auf 251heinische Gulden jährlich.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1806
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Wurde das alte Leblanger Pfarrhaus gebaut.
( Michael Wagner )
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1859
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Beginnend mit diesem Jahr wird ein Baufond für eine neue Kirche eingerichtet.Die Mittel ,die in diesem Fond gesammelt wurden ,wurden Bürgern der Gemeinde gegeben , die sie dann zum Zeitpunkt des Baus der neuen Kirche mit den erzielten Gewinn zurückerstatten mußten.
( Pfarrer Johannes Hermann )
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1881
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Erhielt Leblang ein Postamt.
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1882
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Am 8. Mai brach ein großes Feuer aus, am Ortseingang der Gemeinde Richtung Seiburg. Die Scheunen von 67 sächsischen Wirten brannten ab. Mit Hilfe der Nachbarschaften wurden sie wieder aufgebaut.
( Michael Wagner)
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1882
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Am 27. September brach erneut ein großes Feuer aus ,das die Wirtschaftsgebäude von 2 sächsischen Familien und 28 rumänischen Familien zerstörte . Darauf wurden neue Maßnahmen getroffen, um die Feuergefahr einzudämmen. So mußten die Dächer von allen Gebäuden mit Ziegeln gedeckt werden,nicht mehr mit Stroh wie bisher üblich.
( Pfarrer Johannes Herrmann )
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1884
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Wurde die alte Kirche und die Ringmauern abgetragen,weil sie baufällig waren.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1886
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Am 15. September wurde in Gegenwart der Bevölkewrung Leblangs unter einer Ansprache des Pfarrers , des Predigers und des Rektors , der erste Stein zum Bau der neuen Kirche gelegt. Baumeister war Johann Kovats aus Kronstadt.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1894
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Am 4. August zerstörte ein schwerer Hagelschlag 1/3 der Ernte. Der folgende Wolkenbruch überschwemmte die Wiesen. Das war für die Gemeinde eine wirtschaftliche Katastrophe. Durch die Beziehungen des Pfarrers Carl Pildner erhielt die Gemeinde vom Baron Apos ein zinzloses Darlehen von 120 000 Fl. und 24 000 Kr. , das die Gemeinde in 6 Jahren zurückzahlen sollte.
( Pfarrer Johannes Herrman )
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1901
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Wird das Gemeindehaus errichtet.
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1914- 1918
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Brach der erste Weltkrieg aus. Er brachte auch für Leblang viele Veränderungen . Viele Leblanger kehrten nicht mehr heim. Sie waren auf den Schlachtfeldern am Isonzo , am Tagliamento gefallen oder lagen irgendwo in Galazien oder in den unendlichen Weiten Rußlands beerdigt. Ihnen zu Ehren wurde eine Gedenktafel in der Kirche aufgestellt. Nach dem Frieden von Trianon fiel Siebenbürgen ,das mehr als 900 Jahre zu Ungarn oder Österreich gehört hatte ,an Rumänien. Nun waren die Rumänen die Herren im Lande. Sie stellten droße Teile der Verwaltung ,die rumänische Sprache wurde die Amtssprache. Die Soldaten , die erst jetzt ihr 21. Lebensjahr erfüllten , mußten nun ,obwohl sie schon fast 4 Jahre lang an verschiedenen Fronten gekämpft hatten ,zur rumänischen Armee einrücken. Durch die Agrarreform wurde den sächsischen Bauern auch ein Teil ihres Bodens weggenommen und an Rumänien verteilt.
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1916
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Wurde trotz der Belastungen des Krieges das neue Pfarrhaus fertig.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1916
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Besetzten die rumänischen Truppen Leblang. Vieles wurde gestohlen , Vieh verschleppt. Einige Sachsen wurden mit ihrem Gespann gezwungen mit den rumänischen Truppen zu ziehen. Michael Bootsch ( a. Haus-Nr. 18 ), Martin Beier (a Haus-Nr. 65 ) wurden bis ins Regat mitgeführt.
( Pfarrer Johannes Hermann )
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1918
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Die sächsische Nation tritt in Mediasch zusammen und beschließt freiwillig den Anschluß Siebenbürgens aus Rumänien.
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1924
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Wurde der Bau der Schule in Angriff genommen,da die alte Schule den Auflagen nicht mehr entsprach. Die alte Schule sollte nur zum Teil abgetragen werden. Aus den bestehenden Klassen sollte eine Lehrerwohnung geschaffen werden. Darauf wurden zwei neue Klassen und ein Sprechzimmer aufgebaut. Baumeister Johann Benko aus Reps hatte den Auftrag in öffentlicher Lizitation übernommen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1927
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Wurde eine Generalreparatur an der Kirche und am Turm durchgeführt.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1941
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Am 6. Oktober trifft eine Kompanie der Wehrmacht in Leblang ein und bleibt hier sechs Wochen. Von der sächsischen Bevölkerung werden die Soldaten sehr herzlich willkommen aufgenommen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1941
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Am 20. Oktober gibt der Gerichtshof aus Fogarasch der im Jahre 1939 vom Leblanger Presbyterium ( auf Anordnung des Landeskonsistoriums ) eingereichten Klage statt. Die Klage richtete sich gegen Georg Schneider ( a. Haus-Nr. 28 ), Georg Kieltsch ( 59 ),Thomas Hartmann (68) und Georg Kloos (79). Durch das Urteil werden diese gezwungen ihre Kirchensteuerrückstände und die angewachsenen Zinsen sowie die Gerichtskosten zu bezahlen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1944
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Am 23. August wendet sich Rumänien von den bisherigen Verbündeten ab und erklärt Deutschland den Krieg. Nun begann in den deutschen Ortschaften erneut die Verfolgung der deutschen Bevölkerung. Am 26. August wurde der Leiter der Leblanger Ortsgruppe, Georg Kloos (a. Haus-Nr.83) zum Gendarmerieposten nach Bekokkten geführt,von dort nach Fogarasch bei den " Cerc" und schließlich nach Craiova ins Lager. Dasselbe Schicksal erfuhren auch Martin Beier (13) und Georg Hartmann (90), welche auf Urlaub von den Waffen SS gekommen waren. Am 9. September wurden Georg Kieltsch (a. Haus-Nr.80 ), Petrus Bau (95), Johann Zultner (106) ,Paul Orawitz (107) von einer russischen Truppe gezwungen mit eigenem Pferdewagen bis nach Deutschkreuz mitzufahren. Von dort kehrten Paul Orawitz und Georg Kieltsch wieder zurück,die beiden anderen wurden bis an die Front bei Schäßburg getrieben.In einer unbewachten Stunde ließen sie einfach Wagen und Pferde stehen,entwichen und kamen nach Hause. Am 2. Oktober mußten alle sächsischen Männer der Jahrgänge 1916-1926 sich beim " Cerc" in Fogarasch melden,versehen mit Winterkleidung und Proviant für 5 Tage. Die 19 Männer aus Leblang wurden nach Caracal geschafft,wo sie an einer Eisenbahnlinie arbeiten mußten. Am 22. Oktober mußte jeder sächsische Wirt in der Kanzlei folgende Produkte abliefern : 400g Weizen, 2 Eier, 2 kg Speck und 10 kg Kartoffeln.Wer nichts hatte,mußte es kaufen und dann abliefern.
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1945
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Am 13. Januar traf eine russische Militärkommission in Leblang ein. Die 17-32 jährigen Mädchen und Frauen und die 18-47 jährigen Männer wurden in den Gemeindesaal gebracht. Dies war der Beginn der Deportation nach Rußland ,zum sogenannten " Wiederaufbau". Mit diesem bedeuteten Thema unsere Geschichte werde ich mich in einem separaten Thema befassen.
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1945
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Am 12. August wurden die Sachsen von Grund und Boden enteignet. Denen die in der Waffen SS dedient hatten,wurde der ganze Grund und Boden genommen. Jeder Rumäne und Zigeuner, der mit sächsischem Grund und Boden bedacht worden war,wurde auch zur Arbeit für den Hof eingesetzt; von den Zigeunern waren dazu aber die wenigsten bereit.
( Michael Wagner )
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1947
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Im Januar nahmen die Rumänen und Zigeuner den Sachsen im Namen der sogenannten " Agrarrevolution ",auch noch den Rest ihrer Habe weg: Kleinwagen,Erntewagen,Pflugkarren,Pflüge,Werkzeug,zum Teil Möbel ,Kleidung,Wäsche, Lebensmittel und Vieh.
( Michael Wagner )
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1948
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Die evangelische Schule wurde vom Staat übernommen.Die deutsche Abteilung besteht nur noch aus 4 Klassen,die Oberstufe müssen die Leblanger Kinder in Scharosch ,Bekokkten,Fogarasch und Reps besuchen. Lehrerin blieb Fräulein Emilie Kenst.
( Pfarrer Johannes Herrmann )
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1848
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Der gesamte Kirchengrund wurde enteignet.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1954
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Nach langen Jahren wurde wieder der althergebrachte Sittag abgehalten. Der Richttag wurde gemeinsam mit allen 4 Nachbarschaften im Pfarrhaus abgehalten. Seither ist es auch dabei geblieben.
( Pfarrer Johannes Herrmann )
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1955
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Am 29. Juni wurde nach langer Unterbrechung auch der Peter und Paulstag wieder gefeiert.
( Pfarrer Johannes Herrmann )
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1956
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Durch ein Gesetz wurde den sächsischen Bauern ihre Höfe zurückgegeben. Diejenigen ,die in die LPG eingetreten waren,hatten ihre Häuser und Höfe schon früher zurückbekommen. Die meisten Leblanger arbeiteten jetzt in dem staatlichen Landwirtschafsbetrieb ( " Firma " ) oder in der LPG ( " Colectiv " ). Wenige arbeiteten als Beamte oder bei der " Cooperativa ". Durch ihren Fleiß schafften es fast alle, aus den verfallenen Häusern und Höfen wieder staatliche Anwesen zu schaffen.
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1957
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Wurde der Kirchturm bis zur Uhr abgetragen und wieder neu aufgebaut.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1959
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Von den 69 Leblangern ,die am 13. Januar 1945 nach Rußland verschleppt wurden , sind bis 1959 nur 54 Personen nach Leblang zurückgekehrt. Gestorben sind 6, in Deutschland blieben 9 Personen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1962
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Am 17. Juli vernichtete ein schwerer Hagelschlag fast die ganze Ernte.
( Michael Wagner )
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1970
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Am 22. November wurde eine Gedenktafel zu Ehren der Gefallenen aus dem zweiten Weltkrieg und der in Rußland Verstorbenen aufgestellt und durch eine Feier eingeweiht.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1971
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Am 27. März wurde der einzige in Gebrauch stehende Kelch der evangelischen Gemeinde durch einen Ion Ilincioiu abgeholt und nach Bukarest gebracht. Es hieß ,der Kelch verbleibt auch weiterhin der Kirchengemeinde Leblang. Dies geschah gemäß dem Dekret Nr. 724/69 ( für Kunst und Kultur ). Die Leblanger erhielten leihweise einen Ersatzkelch vom Landeskonsistorium. Bis heute haben sie den Kelch aus Bukarest noch nicht zurückerhalten.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1984
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Die Kirche wurde außen und innen gestrichen.
( Leblanger Pfarrarchiv )
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1987
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Am 16-18 Oktober fand in Dinkelsbühl das erste Treffen der Leblanger aus der Bundesrepublik Deutschland statt. Es wurde die 5. Leblanger Nachbarschaft gegründet. Als erster Nachbarvater wurde Thomas Hartmann ( a. Haus-Nr. 4 ) aus Drabenderhöhe gewählt. Ihm folgte 1991 Johann Hartmann ( a. Haus-Nr. 78 ) aus Halver.
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